Du bist in unserem Verein als Schätzer tätig. Was sind eigentlich genau deine Aufgaben?
Meine Aufgaben als Schätzer sind die Wertermittlung der Gebäude und Pflanzen im Garten. All dieses geschieht aufgrund der "Richtlinien für die Wertabschätzung von Kleingärten beim Wechsel der Pächter" die jeder Pächter/Kleingärtner bei der Gartenübernahme erhält. Wir überprüfen und beurteilen hierbei, ob die Gebäude der Bauvorschrift entsprechen (Größe, Höhe, Grenzabstand, Pflegezustand usw.) und ermitteln den Wert der Gebäude mit einem Bauindex auf der Basis von 1913. Für den Wert der Pflanzen gibt es für uns ebenfalls Grundlagen die sich auch in den "Richtlinien" wiederfinden. Hier sind es die Vorschriften über den Wert und die jeweilige Menge der Bäume und Sträucher (Größe, Höhe, Grenzabstand, Pflegezustand usw.). Weiter wird von uns überprüft, ob die in der Gartenordnung angestrebte Drittelteilung für die kleingärtnerische Nutzung vorhanden ist. Alle Verstöße gegen die "Richtlinien für die Wertabschätzung von Kleingärten beim Wechsel der Pächter" werden von uns als Mängel festgestellt und mit einem Arbeitsaufwand für die Beseitigung der Mängel von 10 € für die Arbeitsstunde und den Einsatz von Abfallcontainern berechnet. Hier befinden sich die meisten Mängel in der Nichteinhaltung der vorgeschriebenen Grenzabstände und Nichteinhaltung der Drittelteilung.
Wie viel Zeit wendest du für dein Amt auf?
Für das Amt des Schätzers sind die Zeiten je nach Zustand des zu schätzenden Gartens sehr unterschiedlich. Für einen ordentlich gepflegten Garten sind die Zeiten grundsätzlich kürzer als die in einem ungepflegten oder stark verkrauteten Garten (hier muss alles gesucht werden). Durchschnittlich sind es 1 bis 2 Stunden für die Begehung im Garten. Es folgt dann die Ausarbeitung am PC. Auch hier ist wieder der Zustand des Gartens entscheidend. In der Schätzung werden die Gebäude genau beschrieben (Bauart, Größe, Pflegezustand, Alter usw.). Alle Pflanzen werden namentlich aufgeführt (Wert der Pflanze, Pflegezustand, Alter usw.). Die Zeit die ich am PC verbringe sind durchschnittlich 4 bis 5 Stunden. Hier fallen dann noch die Zeiten an, die für den Ausdruck der Schätzung (4-fach) und für die verschiedenen Anschreiben benötigt werden. Insgesamt sind es dann pro Schätzung ca. 60 Blatt Papier DIN A 4.
Wieviele Gärten hast du in diesem Jahr bereits geschätzt?
Es waren bis Ende Oktober 12 Gärten - in diesem Jahr recht viele.
Wie lange arbeitest du schon für den Verein?
Angefangen für den Verein zu arbeiten habe ich als Fachberater mit einem Lehrgang und Abschluss im März 1986. Hier habe ich dann im Anschluss den Schätzerlehrgang absolviert und dann als 2. Schätzer ein paar Jahre mitgewirkt. Unstimmigkeiten mit dem damaligen Vorsitzenden haben mich dann veranlasst meinen Schätzerstempel wieder abzugeben.
Im Jahre 2004 habe ich dann erneut die Schätzerprüfung abgelegt um dann wieder als 1. Schätzer für den Verein tätig zu sein. Parallel zum Schätzer war ich dann auch als Vereinsfachberater bis zum Jahre 2010 tätig.
2009 habe ich einen Lehrgang für den Motorsägenschein besucht und bin seitdem für anfallende Arbeiten mit der Motorsäge im Verein im Einsatz. Außerdem habe ich, da die Baubehörde die Abnahme von Neu- und Umbauten an die Vorstände abgegeben hat, für den Verein dieses Amt übernommen.
Warum engagierst du dich ehrenamtlich?
Ja, warum macht man ein Ehrenamt? Da ich ja selbst einen Garten besitze und es mir wichtig ist, dass es im Verein ein wenig rund läuft, vielleicht deshalb. Außerdem macht es mir Spaß, in einem gut organisierten Vorstand für den Verein mitzuwirken. Es hält fit und stärkt den Geist.
Die Jahreshauptversammlung wird nicht wie geplant stattfinden können. Wir werden Euch rechtzeitig über einen neuen Termin informieren.